Sonntag, 18. August 2013

Alaska - Land of the midnight sun Part 2


Tag 7: McCarthy
Meine Zeltpartnerin Susanne und ich sind am nächsten Tag zu einer alten verlassenen Miene hochgelaufen, ca. 3 Stunden nur steil bergauf, aber die Aussicht war es definitiv wert! Nach 5 Stunden wandern warn wir dann irgendwie drin und sind sogar noch zurück ins „Camp“ gelaufen und haben bei der Gelegenheit noch ein paar lustige Schilder und rostige, verlasssene Autos fotografiert ;)

das braune ist übrigens auch Gletscher ;)









Der Vorteil, wenn man nahe am Fluss campt, ist, dass man die „Schnarchzelte“ nicht mehr hört, der Nachteil ist allerdings dass es ziemlich kalt wird sobald die Sonne weg ist...


Tag 8: Fahrt nach McLaren River
Nach dem Frühstück und Zeltabbau ging es weiter nach McLaren River. Nach 2 Stunden holpriger Fahrt auf ungeteerter, matschiger Strasse waren wir dann wieder auf einer normalen Strasse (ohne Witz es gibt T-shirts mit der Aufschrift „I survived the McCarthy Road“ zu kaufen!). Wir haben unter anderem an einer alten Eisenbahnbrücke Halt gemacht und sind sogar teilweise drübergelaufen (da wurde mir dann auch klar warum ich zu Beginn des Trips eine Auslandskrankenversicherung vorweisen musste...). Nächster Stop war an einem Fluss an dem sogenannte „Fishwheels“ eingesetzt werden. Die sind mal echt praktisch, funktioniert wie eine Mühle und wenn ein Fisch in dieses Rad schwimmt wird er in einen Behälter umgeleitet. Der Besitzer des Rads kommt dann abends und leert den Eimer... Easy fishing! Am Campingplatz in McLaren angekommen war der Run auf die Duschen groß J! Zum Abendessen gab es die groß angekündigte Überraschung, nämlich fangfrischen Lachs mit Spargel und Potato Wedges, soooo lecker!!

ich glaub der Totenkopf ist da nicht umsonst...


Fish-Wheel


Tag 9: Fahrt zum Denali Nationalpark
Die Distanzen sind nicht zu unterschätzen in Alaska, so war dieser Tag nach langem Ausschlafen auch wieder viel Fahrerei bis wir am Campingplatz in der Nähe des Denali Nationalparks waren. Ein kurzer Stop im Wilderness Access Center und Visitor Center, dann wars auch schon wieder abends und Lagerfeuertime, allerdings nicht so lange das es hieß wir müssen um 5!!! morgens aufstehen.

Tag 10: Denali Nationalpark
Wie gesagt um 6 Uhr mussten wir alle im Bus sitzen und sind zum Nationalpark gefahren. Dort haben wir den 7 Uhr Shuttle in den Park genommen (mit dem Auto darf man nämlich nicht reinfahren). Die Fahrt dauert 4 Stunden (einfach) bis man in der Mitte des Parks ist. Auf dem Weg dahin sieht man allerdings viele viele Tiere, unter anderem Bären, Rentiere, Elche und Moorschneehühner. Zurück im Visitor Center haben wir uns noch einen richtig guten 18-minütigen Film über den Park angeschaut „Heartbeats of Denali“ : http://home.nps.gov/dena/photosmultimedia/movies.htm 

(Link oben anklicken, dann rechtsklick auf Quicktime oder Windows Media, Datei laden unter..., abspeichern, laden lassen, anschauen ;)

HEARTBEATS OF DENALI (2005)
(Time 18:37)

Rentier (engl. Caribu)
Tag 11: Denali
Zurück im Park haben Susanne und ich ein paar kurze Wanderungen/Spaziergänge in der Umgebung um das Visitor Center gemacht. Das war auch der einzige Tag an dem es mal geregnet hat. Aber ich hatte wirklich Glück mit dem Wetter auf dem Trip,  unsere Tour Guide meinte er hat in 8 Jahren noch nie durchgängig so gutes Wetter gehabt (yeah!). Nachmittags war dann eine Schlittenhundvorführung. Im Winter wird der Park mit Hilfe von Schlittenhunden patroulliert, was nicht nur umweltfreundlicher und kostengünstiger ist als Schneemobile, Schlittenhunden geht auch das Benzin nicht aus oder „springen nicht an“ bei extrem niedrigen Temperaturen ;) Abends waren wir dann Pizza essen, so musste keiner kochen oder abwaschen!






Hier noch paar lustige Bildchen:




Schild vor der  Pizzeria ;) 

Tag 12: Fahrt nach Anchorage
Nach einem ausgiebigen Bacon & Eggs Frühstück ging es wieder Richtung Anchorage. Die letzte Gelegenheit um Souvenirs zu kaufen ;) Abends waren wir alles noch mal in einem sehr netten Restaurant essen. War ein absolut hammermäßiger Trip und ich kann Alaska wirklich jedem nur wärmstens empfehlen (auch wenn ihr wahrscheinlich nicht so gutes Wetter haben werdet ;P).

Tag 13
Nach dem Frühstück bin ich wieder in mein Hostel vom Anfang umgezogen, war noch mal auf dem Farmersmarket und mit der Schweizerin die erst am Abend geflogen ist noch nachmittags im Kino.

Am nächsten Tag ging dann mein Flieger nach Toronto....


P.S.: Ihr könnt übrigens eure E-Mail adresse ganz unten eintragen, dann werdet ihr benachrichtigt wenn ich was neues poste ;)

Montag, 29. Juli 2013

Alaska – Land of the midnight sun – Part 1



Tour-Verlauf

Am ersten Abend war das Welcome-Meeting im Hotel und man musterte die Mitreisenden: Tara und Kirby (Australien), Sarah (Kanada), Beatrice, Susanne (Deutschland), Diddy, Susan, Bob und Ruby (allesamt pensioniert!, USA), Mary-Beth und Mark (auch USA), Florence (Schweiz) und schließlich Ben unser Guide aus Kentucky. Anfangs dachte ich, ohje jetz haben wir auch ein paar Rentner dabei, es sollte sich aber herausstellen, dass die vier zum einen noch ziemlich fit sind und ausgesprochen trinkfest ;P

Tag 1: Anchorage nach Homer
Homer ist bekannt als der beste Ort um Heilbutt-Fischen zu gehen. Entsprechend ist alles aufs Fischen ausgelegt, kleine Fischcharter, Shops die den gefangenen Fisch für dich filetieren und einfrieren und es gibt sogar die Möglichkeit den Fisch direkt nach dem Fangen zu verschicken (Deutschland war dann aber doch ein bisschen weit...). Nach dem „Wie baue ich ein Zelt schnell und windsicher auf-Workshop“ und ein paar Camp-Tachos ging es noch eine urige Fischerkneipe (Salty Dawg) auf ein Bierchen.



Auch Frauen gehen Angeln ;)!!
The Salty Dawg Saloon


Tag 2: Homer
Wenn ich schon mal hier bin muss ich auch mal fischen gehen hab ich mir gedacht und so bin ich mit den 4 rüstigen Rentnern mit einem Fischerboot raus aufs offene Meer gefahren. Ja..., nachdem ich mich dann das dritte mal übergeben hatte konnte es auch endlich losgehen mit Heilbutt angeln ;) Heilbutt schwimmt ganz unten am Meeresgrund, heißt man muss ein Gewicht (ca. 1kg) an die Angel machen um den Köder (ein lecker aussehender Fischkopf) ganz nach unten zu kriegen und dann wartet man. Wenn endlich einer angebissen hat, heißt es kurbeln, kurbeln, kurbeln und das ist nicht nur megaanstrengend sondern dauert auch gefühlt 5 Minuten (es sind immerhin 30m die man wieder reinkurbeln muss). Der Weltrekord für Heilbutt liegt übrigens bei 224 kg! Wenn der Fisch kurz vor der Oberfläche ist schreit man „Color“ und jemand kommt und holt den Fisch raus, markiert ihn mit einer großen Sicherheitsnadel mit einer Nummer drauf, kurz das Messer in den Kopf und ab in einen großen Tank und weiter geht’s bis jeder 2 hat. Auf dem Rückweg werden die Fische filetiert und jeder kriegt eine Tüte mit seinem Fisch. Die Amis haben ihren Fisch zu Freunden in die USA geschickt, meinen gab’s dann zum Abendessen! Oh mein Gott war der lecker.



Unser Campingplatz



Unser Fischcharter-Boot

Höher hätte ich's nicht halten können, die Brocken waren verdammt schwer!



Tag 3: Seward
Nach 3 Stunden Fahrt kamen wir in Seward an und haben eine 5-stündige Wildlife-Cruise gemacht (diesmal wars Gott sei Dank ein großes Schiff und keine Wellen). Wir haben Seeotter, Robben, Adler, Papageitaucher und sogar einen Buckelwal gesehen. Mit dem Wetter hatten wir auch wieder richtig Glück, der Tourguide meinte dass er in 8 Jahren noch nie so schönes Wetter auf der Fahrt hatte. Danach hieß es wieder Zelte aufbauen und Würstchen überm Feuer grillen für die Hot dogs. Und dann sitzt man gemütlich um das Lagerfeuer (nicht dass man eines gebraucht hätte denn es war warm und hell) und fragt sich warum man so müde ist, schaut auf die Uhr und sieht dass es ja schon halb 12 ist... Selbst in den 4 Stunden in denen es „Nacht“ ist, kann man ohne Probleme ohne Taschenlampe aufs Klo gehen (find ich gut!).




Papageientaucher (Pfuffin)
Der Typ im links im Hintergrund ist war unser Guide (Ben)


Tag 4: Seward
Ein Teil (unter anderem die 4 Rentner) ist zum Exit Gletscher raufgelaufen (8 Stunden, 1000 Höhenmeter). Ich hätte die Wanderung eigentlich auch gern gemacht, aber 3 Stunden steil bergab laufen hätte mein Knie glaub ich nicht ganz mitgemacht :/ So bin ich mit ein paar anderen ins Sea life Center und anschließend sind wir in Seward bisschen rumgelaufen und haben ein Cafe gesucht. Einen guten Kaffee zu bekommen war am Anfang eine kleine Herausforderung (bei Starbuck’s weiß ich ja mittlerweile was ich bestellen muss: „3-shot tall nonfat extra hot extra foam no water Chai Tea Latte2 oder einen „Nonfat tall cappuchino“, aber in den kleinen süßen Coffeeshops hier hat man die Wahl zwischen Drip (eigentlich der normale Filterkaffee und wie der Name schon impliziert, eher dünn) oder Americano (Kaffee aus der halbautomatischen italienischen Kaffeemaschine mit ein bisschen Wasser gestreckt -> definitiv die bessere Wahl!)




Exit-Gletscher





Tag 5: Seward / Valdez
Nach einem richtigen herzhaften amerikanischen Frühstück mit bacon, eggs, hashbrowns und sausages geht’s in Richtung Whittier. Dort geht’s auf die Fähre über den Golf von Alaska bis Prince William Sound. Die Überfahrt dauert 6 Stunden aber es gibt viel zu sehn, Eisblöcke die im Wasser treiben, Seeotter, Seelöwen, Adler uvm. Und da es mal wieder ein supersonniger Tag war auch die Möglichkeit sich ein bisschen an Deck zu sonnen ;) In Valdez angekommen heißt es wieder Zelte aufbauen und Abendessen kochen (Uncle Ben’s famous Chili).

Info am Rande: Ende des 19. Jahrhunderts wurde Valdez als Hafen für die nach Alaska drängenden Goldsucher angelegt.




Tag 6: Valdez / McCarthy
Da es hieß dass wir die nächsten 3 Tage keine Möglichkeit zum Duschen haben werden, hat morgens jeder noch mal extralang geduscht und dann ging es auch schon weiter nach McCarthy, laut unserem Guide das „real Alaska“. Und er hatte Recht, ich bin mir nicht mal sicher ob das überhaupt ein Campingplatz war auf dem wir da waren ;) Es gab eigentlich nur ein Plumpsklo und das sah irgendwie gefährlich aus (siehe Bild). Wir haben die Zelte direkt am Fluss aufgebaut und sind dann 5 Meilen in das Dorf Kennicott gefahren. Ich bin dann mit ein paar Leute zu einer alten Miene gelaufen (ca. 3 Stunden hin und zurück) aber auf dem Rückweg hat es uns dermaßen abgeregnet, meine Socken waren kitschnass. Da wir eh noch auf einen Drink in „Golden Saloon“ wollten hab ich da die Gelegenheit ergriffen und meine Schuhe und Socken unter dem Handtrockner da getrocknet J Abends war dann wieder, Esssen kochen & Lagerfeuer. Also mich wunderts ja echt nicht mehr dass die Amis alle so dick sind, die grillen nicht einfach ein paar Marshmellows am Lagerfeuer, nein die packen ihr Marshmellow in zwei Cracker und ein Stück Schokolade und schmelzen das am Feuer zusammen, das nennt sich dann Smores... :P

Info am Rande: Als um 1900 in der Nähe McCarthys Kupfer entdeckt und von der Kennecott Mining Company die Bergwerksstadt Kennicott gegründet wurde, in der Alkoholausschank und Prostitution verboten waren, wuchs McCarthy schnell zu einer Stadt mit Bars und Bordellen. Die Einwohnerzahl stieg bis auf 800. Als 1938 die Kupferminen erschöpft waren und die Förderung und die Zugverbindung eingestellt wurden, wurde McCarthy langsam zur Geisterstadt. Erst in den 1970ern, als die Region um Kennicott touristisch erschlossen wurde, siedelten sich wieder Menschen in der Stadt an.

Man kann's nicht gut erkennen aber das Klohäuschen hängt halb über der Klippe...

Kennicott Miene



The Golden Saloon (die einzige Kneipe weit und breit)


Part 2 folgt bald ;)